Juckpulver und Hagebuttentee

In einer kontrolliert chaotischen Inszenierung kulminiert geradezu alles, kommt vieles zusammen, was das Leben begleitet, was im Alltag, auf der Straße, in der Politik und in den Privaträumen, auf Sofas, in Küchen oder im Bett diskutiert und erlebt wird – Interaktion, Konfrontation, Irritation.
„Die Nachbarschaft hat sich versammelt. Ein junger Mann mit Rollkoffer taucht auf. Es ist Deniz, der einzige im Haus, der Abitur gemacht hat und nun von seinem abgebrochenen Studium zurückkehrt in den Kiez.
Man ist sich einig, dass hier im Hof was passieren muss, um den Vorurteilen zu entkommen. Man müsste was für die Touristen tun, die immer häufiger in kleinen Gruppen vorbeikämen, um „Nordstadt“ zu gucken. Emmi will Geschäfte machen und testet gerade einen Tee mit Pulver. Es soll „anregend“ wirken und Fröhlichkeit hervorrufen.
Deniz macht einen Plan, Kalla und Walla und viele Nachbarn machen mit. Man will eine „Show“ auf die Beine stellen. Es gibt ein Casting und einige Aufregung.
Wir sehen Waisen und Halunken, Hehler und Dealer, Großkotze und Kleinkotze, Besucher und Nachbarn, Gäste und Neugierige, Müllfreaks und Urban Gardeners, Freier und Frauen, Pappkünstler und Heiratsschwindler, Krankenpfleger und Showmaster, Musikusse und Dachlose, Freunde und Feinde. Am Ende entschließen sich die Nachbarn, für Führungen und Touristen eine „No-go-Area“ zu präsentieren. Sie nennen es „Tal der fliegenden Messer“.

Leitung und Skript: Rolf Dennemann
Team: Beate Conze, Laura Lehmann, Angela Weyer u.a.
Mit u.a. Matthias Hecht, Thomas Kemper, Elisabeth Pleß, Linus Ebner, Rezan Kanat, Anna Hauke, Daniel Brandl, Christiane Stauffer, Peter Dieling, Jürgen Dilling, Cynthia Teresa Scholz-Tovar, Ismael José Monagas Caraballo, Salma, Rudolpho, Georgios Kouldakidis, Heike Hundeiker, Hans Eckert, Uwe Lagoda

Das Stück findet sich auch motivisch in dem 2020 erschienenen Comic „Kiezkino“ wieder, das die Aspekte von „Tohuwabohu – Tal der fliegenden Messer“, „Juckpulver und Hagebuttentee“ und „Soda und Gomera“ zeichnerisch umsetzt.

Ein Bericht über das Projekt sowie weitere Bilder ist auf Nordstadtblogger zu finden.

„Juckpulver und Hagebuttentee dürfte ein launischer Kiez-Schwank werden, eine Multikulti-Humoureske, die die Nordstadt durch eine ironich-satirische Brille betrachtet. Da steckr Musik drin, auch weil Daniel Brandl Cello spielt und der Ghetto-Netto-Chor zu hören ist.“ Ruhr Nachrichten, 23.04.2018

„Dennemann, selbst ein Borsigplatz-Bewohner verblüffte deshalb gemeinsam mit seinem 14 köpfigem Ensemble aus Profis und Laiendarstellern das Publikum mit einer eher sprunghaften Aneinanderreihung als einer strikt erzählten Serie von real abgekupferten wie ausgedachten fast surrealen Szenen ‚aus dem Leben der Nordstadtbwohner‘, die Klischees ebenso bedachten wie harten Alltag.“ Ruhr Nachrichten, 08.05.2018

Mitten aus der echten Nordstadt, ars tremonia, 06. 05.2018

Förderer

Nach oben scrollen