Die Messe
Die Messe ist ein verstörendes und gleichzeitig unterhaltsames Ritual – dunkel, heiß, skurril und himmelhoch erdig. Wir zelebrieren eine surreale Messe, die sich einer klaren Zuordnung verweigert. Das rauschhaft-sinnliche Erlebnis steht im Mittelpunkt dieses Tanz- und Performance-Stücks.
Regie/Script: Rolf Dennemann
Performance, technische Einrichtung: Elisabeth Pleß
Tanz: Lim Huynjin
Performance: Anna Hauke
Kampfsport: Virginia Gomez
Sängerin: Patricia Baley
Chor: Rezan Kanat, Baran Derbas, Taher Bulistan
Organisation: Beate Conze
Foto: Guntram Walter
Artscenico präsentiert: Die Messe
Artscenicos Messe der anderen Art verspricht im Depot Rituale, spirituelle Wellness und taumelnde Hingabe
„DIE MESSE“ – BITTERBÖSE RITUALE UND DAS THEATER ROCKT…“
Begeisternde Premiere von artscenico im Dortmunder Theater im Depot
Nach(t)gedanken von Klaus Dilger
Starke Bilder aus einer Innenwelt, in der die Männer nur noch durch Abwesenheit vor-kommen oder allenfalls als Maske.
DIE MESSE als Initiation. Zelebrierte Rituale sind hier Hinführung und Abgrund zugleich, Höllenpforten, an deren Zugang Zerberus wacht. Doch wo Orpheus, der Zerberus mit seinem Lyraspiel besänftigte, als er Eurydike aus der Unterwelt holen wollte oder bei Psyche, die ihn mit Süßigkeiten verführte, geht Dennemann in seiner Inszenierung einen Schritt weiter, er gibt dem Höllenhund die Gestalt der drei Grazien die mit Freude, Charme und Schönheit die Seelen verschlingen, oder Kindern die Eingeweide aus dem Körper reißen. Das ist bitterböse aber konsequent, denn Dennemann stülpt das Innerste nach Außen – die Hölle sind wir – und wir sind mit allen anderen schon mitten drin. Für Unschuld ist da längst kein Platz mehr. „Lasst uns kuscheln“ fordert eine Projektion die Zuschauer auf…
Dennemann und seine exzellenten Performer beherrschen ihr Handwerk perfekt bis ins kleinste Detail. Das ist Tanztheater auf sehr hohem Niveau – wie aus dem Schulbuch – aber auch das kann begeistern, wenn es so gut gemacht ist.